摘要
在默里克小说《画家诺尔顿》中,“姿势”或被固化在绘画中,或作为“碎片”被融入文字,成为“体态”(Attitüde)和“人构画面”(tablau)。默里克显然受到了歌德时期绘画和戏剧艺术的影响,把对姿势的展演作为文本建构的艺术手段。引人注目的是,无论是静态的还是动态的姿势,都指向某个具有诱惑力却同时又使人产生恐惧的“他者”:美、情欲、与文明相对的野性乃至死亡。这个他者,是凝固在图像引语中的记忆形象水妖,也是人对突破身体和精神界限的向往。正是在这种个体欲念与市民社会道德规范的激烈冲突中,“姿势”终究凝固为“复辟时期”人难以摆脱的命运。
In Morikes Roman Maler Nolten erscheint die Geste entweder in erstarrter Form in Bildern, oder sie wird, indem sie als "Fragment" in Schrift eingebaut wird, zu "Attitüde" oder "tablau". Dies sind Begriffe, die in der Malerei und Theaterkunst der Goethezeit üblich waren. Offensichtlich davon beeinflusst, benutzt Morike die Geste als Inszenierungsmittel, um den Erzahltext zu konstruieren. Auffallend ist es dabei, dass die Geste, sowohl die unbewegte als auch die bewegte, immer auf das Andere verweist, das verführerisch und gleichzeitig beangstigend ist: Schonheit, Trieb, Wildheit und schlieβlich der Tod. Dieses Andere ist die im Bildzitat gespeicherte Erinnerungsfigur der Wasserfrau, zugleich aber auch der innere Trieb der Menschen, seine korperliche und geistige Grenze zu überschreiten. In der heftigen Auseinandersetzung zwischen der Sehnsucht des Einzelnen und den moralischen Normen der bürgerlichen Gesellschaft wird die Geste schlieβlich zum unabwendbaren Schicksal des Menschen in der Restaurationszeit.
出处
《德语人文研究》
2023年第2期82-87,共6页
Germanistische Kulturwissenschaften